Marine 1


Man schrieb das Jahr 1950 und es wurde das erste Schützenfest nach dem Krieg in Jüchen gefeiert. Das brachte Paul Baranowski noch im gleichen Jahr auf den Gedanken, in Zusammenarbeit mit dem damaligen Präsidenten Lindt, den Marinezug Bismarck zu gründen. Die jungen Männer, die sich dem Marinezug angeschlossen hatten, wählten ihn dann auch zum Zugführer des Marinezuges Bismarck.

Von nun an konnte das aktive Schützenleben seinen Lauf nehmen. Im Jahre 1951 sahen die Zuschauer dann zum ersten Mal einen Marinezug in den Reihen des Bürgerschützen- und Heimatvereins im Festzug mitmarschieren. In den folgenden Jahren konnte der Marinezug ca. 30 Mitglieder in seinen Reihen zählen.

Es vergingen einige Jahre, in denen man wegen der Stärke des Zuges in zwei Gruppen und in verschiedenen Marineuniformen am Schützenfest teilnahm. Im Laufe der Zeit änderte sich dies durch verschiedene Umstände, wie z. B den Wegzug einiger Mitglieder aus Jüchen. Jedoch blieb, trotz dieser Bewegungen im Zug, der Marine, durch Neuzugänge, immer eine Stärke von 11 bis 20 Mitgliedern erhalten.

Im Jahre 1953 wurde die erste eigene Zugfahne angeschafft. Man entschied sich damals für die so genannte Reichskriegsflagge, welche auch heute noch mit behördlicher Genehmigung des Innenministeriums NRW bei den Festzügen zum Einsatz kommt.

Mit der Gründung der Marine 2 im Jahre 1969 legte der Zug den Namen Bismarck ab und nannte sich von nun an Marine 1. Matthias Schmitz, damaliger Pfarrer in Jüchen, wurde 1970 in den Reihen der Marine 1 begrüßt. Er war der erste Geistliche, der aktiv am Schützenwesen teilnahm.

Im Jahre 1981 wurde Paul Baranowski vom damaligen General Willi Reipen zum Admiral befördert. Mit dieser Beförderung stellte sich Wille Reipen unwissentlich in das zweite Glied, denn Paul Baranowski war somit der ranghöchste Offizier im Regiment. General Willi Reipen war sehr verwundert, als ihn Schützen darauf aufmerksam machten, nahm es aber mit Humor und Paul Baranowski überließ den Oberbefehl des Regiments weiter großzügig dem General.

Im Januar 1994 verstarb Admiral Paul Baranowski und mit Heinz Luchtmann wurde ein weiteres, verdientes Gründungsmitglied des Zuges als Zugführer an die Spitze gewählt. Heinz Luchtmann bekleidete dieses Amt bis zu seinem Ausscheiden aus dem Zug im Jahre 2013. Friedhelm Schwieren, damaliger stellv. Zugführer, wurde 2013 einstimmig von den Kameraden zum neuen Zugführer gewählt. Dieses Amt bekleidete er bis zu seinem Ausscheiden aus dem Zug im Sommer 2023. Seither wird der Zug von Thomas Jansen als Zugführer und Christian Gräbner als stellv. Zugführer angeführt.

Des Weiteren hatte der Marinezug von 1958 bis 2022 den jeweils amtierenden Regimentsfahnenschwenker des BSHV in seinen Reihen. 
Im Laufe der vergangenen 75 Jahre stellte der Marinezug vier Mal das Königspaar des BSHV. Besonders stolz ist der Zug auf die hervorragenden Schießergebnisse, sowohl beim Pokal- als auch beim Königsschießen. Dreimal stellte der Zug zudem den besten Einzelschützen des Regiments.

Besondere Höhepunkte der Marine 1 sind sicherlich die zahlreichen Feste, von Weihnachten über Karneval bis Oktoberfest, die vom Zug ausgiebig gefeiert werden. In jüngster Vergangenheit macht der Marinezug ebenfalls das ein oder andere Partyschiff auf Vater Rhein unsicher. Auch Fahrten in die Kölner- und Düsseldorfer Altstadt gehören mittlerweile fest zum Jahresablauf dazu.

Für das Jubiläumsjahr hat sich der Zug bereits einige zuginterne Events auserkoren, welches wohl den Höhepunkt auf einer großen norddeutschen Partymeile finden wird. Wie es auch in der realen Seefahrt ist, heuern immer wieder neue Kameraden an, andere verlassen das Schiff. Neue Kameraden werden natürlich, wie in der Seefahrt üblich, bei einer Äquatortaufe mit einen „leckeren Getränk“ und einem „ordentlichen Happen“, getauft und in der Marine begrüßt.

Im Jubiläumsjahr zählt der Zug 7 aktive und ein passives Mitglied. Und so wird das Schiff der Marine 1 wohl noch viele Jahre fröhlich in den Reihen des BSHV Jüchen schippern, getreu dem Zug Motto“ Der Marine, treu ein Leben lang“.

Jubilare des Zuges

Thorsten Fratscher - 25 Jahre BSHV Jüchen

Thorsten Fratscher