2019-05 - Interview ehemaliges Königspaar Günther

Interview Frunk und Kisten Günther

Das ganze Interview aus der Schützenpostille mit Frunk und Kirsten Günther

Für mich ruft die Erinnerung an die gemeinsamen Feiern noch immer Gänsehaut hervor

Herzlich - anders ist man es im Hause Günther auch nicht gewohnt- ist der Empfang von Frunk und Kiki, als Marc Lonyai und ich dort zum Interview eintreffen. Mit Frunk sind natürlich S.M. Frank II und mit Kiki seine Frau I.M. Kirsten gemeint, unser Schützenkönigspaar aus dem Jahr 2018. Aber mal ehrlich, wer nennt die beiden schon Frank und Kirsten?
Gemeinsam versammeln wir uns am Wohnzimmertisch, unmittelbar vor einem großen Gruppenbild der Kaiserschützen und des Ministeriums aus dem Königsjahr, und neugierig frage ich direkt, ob das Schützenfest 2018 und das Königsjahr für die beiden schon wieder weit weg sei. Die unmittelbare Antwort von Frunk und Kiki: „Das wirkt noch nach!“ Die Kaiserschützen und das Ministerium seien im Laufe des Jahres sehr zusammengewachsen, und es habe sich so etwas wie eine neue, größere Einheit gebildet. Sowohl unter den Männern als auch unter den Frauen würde dies nach wie vor bei regelmäßigen Treffen zelebriert.
Beinahe erübrigt sich die nächste Frage schon nach diesen Ausführungen, aber trotzdem möchte ich doch wissen, ob es rückblickend eine gute Entscheidung war, das Amt des Schützenkönigs zu übernehmen, oder ob es an bestimmten Punkten auch Zweifel an der Entscheidung gegeben hat. Unter zustimmendem Nicken seiner Frau erwidert Frunk umgehend, dass die Entscheidung jeden Cent und jede Sekunde wert gewesen sei. Er unterstreicht dies noch mit dem Ausspruch: „Jung, Du hast alles richtig gemacht!“
Während Marc um uns herumpirscht, auf der Jagd nach guten Bildern, sind Frunk und Kiki zunächst ein wenig unentschlossen bezüglich meiner nächsten Frage: „Gab es in Eurem Königsjahr ein Highlight für Euch beide?“. Gemeinsam gehen sie die zahlreich besuchten Veranstaltungen und freiwillige Zusatztermine, wie etwa den Besuch des ZDF Fernsehgartens, durch und konstatieren, dass jede dieser Veranstaltungen für sie etwas Besonderes war, denn aus der Perspektive des Königspaares waren alle diese Veranstaltungen Premieren. Man habe sich überall sehr wohl und prima aufgenommen gefühlt. 
Doch dann treffen sich die Blicke der beiden und nur einen Augenblick später, offensichtlich nach gegenseitiger Gedankenübertragung, drehen sich beide zu mir und sagen beinahe gleichzeitig: „Der Überraschungsauftritt im Zelt am Sonntagabend!“. „Ich liebe so etwas,“ bemerkt Kiki, „wenn etwas Selbstüberlegtes so aufgeführt wird. Daran haben wir gemerkt, dass sich im Voraus viele Gedanken gemacht wurden. Es war einfach nur toll!“. Frunk bestätigt Kikis Worte, deren Gesichtsausdruck sich bei den folgenden Worten Ihres Mannes von begeistert zu gerührt ändert: „Für mich war es auch ein Highlight, wie ich nach dem Frühshoppen im Zelt am Königsehrenabend-Sonntag bei Caspers empfangen wurde. Da bekomme ich heute noch eine Gänsehaut, wenn ich daran denke.“ Zur Bekräftigung des gerade Gesagten reibt er seinen Arm, um besagte Gänsehaut zu vertreiben. Ich bin mir sicher in diesem Moment, umgangssprachlich gesagt, etwas Pipi in seinen Augen aufblitzen zu sehen, doch das mag ich mir durch eine Spiegelung von Frunks Brille auch nur eingebildet haben.
„Beides sind Zeichen von Wertschätzung“, erwidere ich. „Sowohl von Eurem Zug mit der Aufführung für Euch beiden im Zelt vor hunderten von Leuten, als auch der Menschen bei Caspers. Die Art wie Ihr den BSHV während Eurer Amtszeit repräsentiert habt, hat diese Begeisterung ausgelöst“.
Zur Erläuterung für diejenigen, welche an besagtem Königsehrenabend-Sonntag bei Caspers nicht zugegen waren: Frunk wurde im Schankraum von allen Anwesenden mit minutenlangen, stehenden Ovationen empfangen und hatte, da bin ich mir diesmal ganz sicher, jede Menge Pipi in den Augen.
Aber zurück zum Interview. Ob es in dem Jahr auch Dinge gab, die nicht wie geplant funktioniert hätten, beantworten mir beide wie aus einem Mund mit „Nein“. Alle seien jederzeit sowohl beim Feiern, aber auch bei den anfallenden Arbeiten tatkräftig zur Stelle gewesen, egal ob es die Kaiserschützen, das Ministerium, worin die Frauen natürlich jeweils mit inbegriffen seien, oder Freunde wie Wilfried und Hedi Jaspers waren. Zu jedem Zeitpunkt war immer jemand da, der mitangepackt hat. Hervorzuheben sei an dieser Stelle die Leistung von Kralle (Volker Kaiser) beim Palais-Bau, oder mit Frunks Worten: „Das war einfach nur der Hammer!“. Natürlich habe Volker das Palais nicht allein errichtet, aber wie er das Projekt von der Planung bis zur letzten Sekunde des Aufbauens betreut habe, habe Frunk und Kiki sehr beeindruckt. Dieses Lob für die geleistete Arbeit und Unterstützung seitens des Zuges, des Ministeriums und von Freunden, gibt mir eine gute Möglichkeit der Überleitung zu den nächsten Fragen, die da lauten: „Was verbindet Ihr beiden mit Schützenfest allgemein und mit Eurem Königsjahr im speziellen?“ und „Bei den vielen neuen Bekanntschaften, die Ihr in Eurem Königsjahr gemacht habt, sind daraus auch bleibende Verbindungen oder sogar Freundschaften entstanden?“
„Ich hatte die Gelegenheit viele Leute besser kennen zu lernen und habe jetzt einen ganz anderen Blick auf manche Sachen, was den Schützenverein betrifft. Die Arbeit, die trotz der unzähligen schönen Erfahrungen in der Aufgabe des Königspaares und der Organisation des Schützenfestes stecken, sind enorm“, bemerkt Kiki als erstes und Frunk greift die Punkte ebenfalls auf: „Ich sehe es jetzt nach unserem Königsjahr mit anderen Augen. Vorher war Schützenfest nur 5 Tage Party, na gut, ist es auch immer noch,“ schiebt er lachend ein, „aber es stimmt, der Zeitaufwand und die Verantwortung sind enorm. Trotzdem wollen wir keine Sekunde missen! Schützenfest ist Familie und es ist absolut geil, das Feeling von jeder hilft jedem, damit es ein geiles Fest wird. Das konnte ich in diesem Jahr sehr beeindruckend erleben.“ Dafür spräche ebenfalls, dass aus dem Königsjahr durchaus bleibende, bzw. wiederkehrende Verbindungen entstanden seien. In Otzenrath seien Frunk und Kiki zusätzlich zum gesetzten Termin der Krönung noch einmal zum Frühstück eingeladen worden und mit Dirk Weidemann, den Frunk zwar bereits seit vielen Jahren kenne, habe sich sogar eine echte Freundschaft entwickelt. Aber auch zu weiteren Personen, wie etwa Christoph Sommer, habe man nach wie vor einen guten Kontakt. „Das ist sicherlich Eurer herzlichen, offenen Art, aber auch Eurer Art zu Feiern geschuldet. Aus eigener Erfahrung kann ich ja sagen, dass ich mich jederzeit sehr wohl bei Euch gefühlt habe“, erwidere ich auf die Ausführungen der Beiden und lenke damit über zu einer weiteren Frage. Laut Anspruch des Zuges an sich selbst, irgendwie immer das Beste zu versuchen und dies in den Disziplinen Feiern, Feiern und Residenzbau unter Beweis zu stellen, möchte ich wissen, wie Frunk das Feiern im Königsjahr, diesmal ja aus einer anderen Perspektive, gefallen hat. Mit einem Grinsen von Ohr zu Ohr antwortet er: „Sehr gut! Ich konnte diesmal ja nicht so über die Stränge schlagen, daher habe ich etwas mehr mitbekommen“. „Für mich ruft die Erinnerung an die gemeinsamen Feiern noch immer Gänsehaut hervor. Ich fand es einfach nur schön zu sehen, wie alle Gäste an den Schützenfesttagen zusammen Spaß hatten und richtig geil gefeiert haben“, führt Kiki noch weiter aus. Spontan fallen mir selbst auch wieder diverse Partyabende in der Residenz ein und ich kann den Beiden nur zustimmen, es war einfach richtig schön.

Als nächstes interessiert mich, wie Frunk im Königsjahr, immerhin schon seit 33 Jahren Schütze und Gründungsmitglied der Kaiserschützen, das Gefühl beschreiben könnte, als er selbst das erste Mal eine stehende Parade abgeschritten ist und die Paraden am Marktplatz von der Bühne aus verfolgen konnte. Kurz und knapp und wieder mit diesem verdächtigen Glanz in den Augen antwortet er: „Hammerhart und stolz wie Oskar! Davon zehren wir immer noch!“. „Und lang!“, ergänzt Kiki lachend. Vorher habe sie sich keine Vorstellung gemacht, wie lang die Reihe der Schützen bei den stehenden Paraden tatsächlich sei. „Das war auf jeden Fall beeindruckend, aber danach hatte ich auch immer ein Kribbeln im Gesicht vom langen Lächeln.“
„Ich hatte mir überlegt, etwas in den Ärmel meiner Uniform einnähen zu lassen, eine Art Stütze, weil der Arm beim Salutieren auch ganz schön schwer wurde“, fügt Frunk ebenfalls lachend hinzu.
Wieder einmal wird mir klar, warum die beiden so gut bei den Menschen ankommen. Obwohl ihnen anzumerken ist, dass sie für Schützenfest brennen und auch den erforderlichen notwenigen Ernst bereits unter Beweis gestellt haben, haben sie dennoch nicht die Fähigkeit verloren, sich selbst auch `mal auf die Schippe zu nehmen, was die beiden sehr sympathisch macht.

... Fortsetzung aus der Schützenpostille Seite 13:

Damit sind wir bis auf zwei Fragen so gut wie am Ende des Interviews angelangt. Ich möchte aber noch von ihnen wissen, ob sie die Königswürde noch einmal übernehmen würden, wenn sich die Gelegenheit bieten würde. „Ich sofort!“, lautet die unmittelbare Antwort von Kiki, kaum das ich die Frage zu Ende gestellt habe. 

Ich muss wohl ein wenig verdutzt geguckt haben ob dieser schnellen, klaren Antwort, da sie dann erklärend hinzufügt: „Für mich war es ein richtig schönes Jahr, an dem ich nichts Negatives finden konnte, also warum sollte man es nicht nochmal machen?“. „Weil das zweite Mal nie so schön werden würde, wie das Königsjahr was wir hatten“, schaltet sich Frunk ein. „Vom Gefühl her würde ich auch ja sagen, aber das würde nur darin enden, dass man sich selbst unter Druck setzt, um das erste Jahr zu übertrumpfen. Das soll aber einfach als einmaliges, geiles Erlebnis in Erinnerung bleiben, nicht als eines der beiden Königsjahre“. Er erntet zustimmendes Nicken von Kiki, Marc und mir.

Abschließend möchte ich von Frunk und Kiki noch wissen, was sie unseren zukünftigen Königspaaren mit auf den Weg geben möchten. „Bleibt wie Ihr seid! Feiert Euer Schützenfest, egal wer Euch sagen will, was und wie Ihr etwas machen sollt. Verstellt Euch nicht, bleibt authentisch und wer Ihr seid“.

Mit diesen Schlussworten beenden wir das Interview, und ich bedanke mich an dieser Stelle nochmals herzlich bei Frunk und Kiki uns damit die Möglichkeit gegeben zu haben, zumindest zum Teil an Ihre Gedanken und Gefühlen teilhaben zu dürfen.

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