Gardezug


Die Idee, einen neuen Schützenzug zu gründen, entstand bei einigen Gesprächen auf der ´Tribüne´ des alten Jüchener Sportplatzes an der Kölner Straße. Hier trafen sich die Jugendlichen, um selbst dem runden Leder nachzujagen oder den Spielen der heimischen Mannschaften zuzusehen. Denn schließlich spielten einige der Gründungsmitglieder selbst Fußball und gewannen als A-Jugendliche sowohl die Kreismeisterschaft als auch den Kreispokal. In der gegnerischen Mannschaft spielte damals der spätere Nationalspieler und Bundestrainer Berti Vogts mit.

Die eigentliche Gründung des Zuges fand im August 1964 in der Gaststätte „Rheinischer Hof“, dem ersten Zuglokal, statt. Nach einem einjährigen Gastspiel bei „Ecken-Kremer“, wo auch mehrfach der Gardeball stattfand, war das „Haus Steinbach“ lange Zeit Domizil des Zuges. Nach einem Zwischenstopp im „Haus Caspers“ fanden die Zugmitglieder in der Traditionsgaststätte „Zum Alten Fritz“ bis zur Schließung auch dieses Lokals auf der Wilhelmstraße eine neue Heimat. Bei Zugversammlungen und Schießen, Weihnachts- feiern, Sommerfesten oder Kegelabenden fühlte man sich dort stets wohl.

Bis zur Anschaffung eigener Uniformen 1971 traten die Mitglieder als „Blaue Husaren“ auf. Seit 1975 besitzt der Zug eine nach eigenen Entwürfen angefertigte Standarte. Sportlichen Ehrgeiz zeigten die Mitglieder in den ersten Jahren und spielten gegen andere Schützenzüge Fußball. Alle sportlichen Rivalität auf dem Platz war bei der „dritten Halbzeit“ vergessen. 

Der Gardezug gehört zu den Initiatoren des Schützenfußballturniers. Über viele Jahre waren die Mitglieder aktiv dabei, allerdings verlagerte sich der sportliche Ehrgeiz mit der Zeit auf das Schießen. Zwar mussten die Mitglieder hier zunächst Lehrgeld zahlen, trafen auch schon mal ein Kabel, was zur Folge hatte, dass alle Lokalgäste im Dunkeln saßen; aber das sollte sich ändern. Da im Laufe der Zeit viele aus ihren Uniformen herausgewachsen waren, stellten die Zugmitglieder sie gerne für die Nachwuchsförderung im Verein zur Verfügung.
Bis heute stellte der Gardezug bei Schießwettbewerben mehrfach den Einzelsieger und gewann im Laufe der Jahre alle möglichen Pokale-Pokal des Vereins und ist stolz darauf 7 Kandidaten zur Königswürde verholfen zu haben.

Selbst stellte der Zug drei Königspaare. Dem stimmungsvollen Verlauf der Feier zum 25-jährigen Bestehen folgte als weiterer Höhepunkt des Zuglebens die Übernahme der Königswürde von Liesel und Hans-Leo Thishen in 90/91. Wegen des Umbaus der Turnhalle wurde das zukünftige Königspaar im extra für diesen Tag errichteten Festzelt ausgerufen. Die Schützen paradierten zum Abschluss der Regierungszeit auf der Kölner Straße, weil der Markt umgebaut wurde.
Zum 50-jährigen Jubiläum stellte der Zug mit Kurt und Ute Leines zum zweiten Mal das Jüchener Königspaar. 
Und in 2018/2019 regierte Ralph Brenneke zusammen mit seiner Frau Conny die Jüchener Schützen. Nach diesem Jahr beendeten insgesamt 6 Mitglieder ihre Schützenkarriere aus Altersgründen (Hans-Theo Biesen, Lothar Holz) oder wegen Umzug (Kurt Chastenier) oder traten aus dem Zug aus.

Die Mitglieder blicken auf ein abwechslungsreiches Zugleben zurück und haben die verstorbenen Mitglieder nicht aus ihrem Gedächtnis verloren.

Im Augenblick gehören dem Zug Sebastian Güttgemanns, Daniel Kanitz, Hans-Peter Klitsch, Josip Kocijan, Hans Hubert Krall (Gründungsmitglied und Zugführer), Helmut Kreutz, Björn Merheim als aktive Mitglieder, Kurt Chastenier und Helmut Eßer als passive Mitglieder an.
(Stand: 05/2024)