Geschätzte Zugführer, Offiziere, Schützen und Vereinsmitglieder,

ich wende mich in diesen schwierigen Zeiten in einem längeren Brief an Euch. Der Vorstand aber auch ich persönlich möchten Euch mit diesem Brief einmal einen Rück- und Ausblick geben sowie den derzeitigen Stand unseres Vereinslebens darstellen. Gerne hätten wir dies persönlich in einer Versammlung gemacht, aber diese Pandemie lässt es einfach nicht zu.

Liebe Vereinsmitglieder, ich hoffe Ihnen und Euch allen geht es gut?

In diesen Zeiten keine selten gehörte Frage. Was hat diese Pandemie nicht alles dieses Jahr verändert. Wir befinden uns mitten in der Adventszeit, kurz vor Weihnachten. Das Jahr 2020 nähert sich so langsam seinem Ende, doch leider endet diese Pandemie mit dem Jahreswechsel nicht ebenfalls. Im Gegenteil erleben wir alle gerade die sogenannte zweite, manche sprechen sogar von der dritten Welle.

Für uns ging es in den letzten Jahren immer nur höher, weiter, besser und schneller. Nunmehr hat das Leben uns eine weitere Lektion beschert und unser gesamtes Vereinsleben auf den Kopf gestellt. Aber nicht nur auf unser Vereinsleben, sondern auf unser gesamtes familiäres, berufliches als auch gesellschaftliches Leben wirkt sich die Pandemie aus. So vielfältig die Menschen, so unterschiedlich sind auch die Meinungen, wie man durch diese außergewöhnliche Zeit kommt. Wer weiß schon, was richtig ist?

Uns als Verein steht eine solche Beurteilung hierzu nicht zu. Wir unterliegen der jeweils gültigen Corona-Schutzverordnung und befolgen alle Empfehlungen und Vorschriften. Dies führte und führt zwangsläufig zu Absagen der meisten Veranstaltungen insbesondere unserer gesellschaftlichen Großveranstaltungen wie Schützenfest und Königsehrenabend.

Trotzdem hat unser Vereinsleben nicht gänzlich in diesem Jahr geruht.

Rückblickend haben wir trotz Corona-Einschränkungen und Schützenfestabsage unsere Toten stets ehrend bedacht. Wir haben zum Schützenfest und auch am Volkstrauertag einen Kranz am Ehrenmal auf unserem Friedhof niedergelegt. Dieses Erinnern war uns allen besonders wichtig. Wichtig waren uns aber auch unser Schützenfestgottesdienst und die Hubertusmesse, die wieder von unserem Vereins- und Vorstandsmitglied Pfarrer Ulrich Clancett bestens zelebriert worden sind.

Wir haben im Mai 2020 eine informative und optisch ansprechende Schützenpostille herausgegeben. Hier gilt es allen Sponsoren, Autoren und den Verteilern sowie dem gesamten Vorstand dafür noch einmal Danke zu sagen.

Beim ersten Lockdown unterstützten wir die Aktion „Gabenzaun“ an der Steinstraße tatkräftig mit einer größeren Lebensmittelspende.

Wir haben im Sommer ein zweites Lasergewehr auf Wunsch unserer Jugendabteilung angeschafft. Dadurch wecken wir noch mehr Begeisterung bei unseren Edelknaben und den Jungschützen. Eine Investition in die Zukunft des Vereins. Sie können zukünftig noch besser

und intensiver üben.

Eine Offiziersversammlung unter der Leitung der Regimentsführung konnten wir auch unter Einhaltung eines speziellen Hygienekonzepts in der Peter-Giesen-Halle in Garzweiler abhalten. Jetzt, in der Weihnachtszeit, haben wir unsere Ehrenmitglieder mit einer Weihnachtskarte und einem musikalischen Weihnachtsgruß in CD-Form eine Nikolausüberraschung bereitet.

Auch den stattlichen und schmucken Weihnachtsbaum haben wir auf dem Markt unter der technischen Leitung unseres Regimentskommandeurs Robert Wirtz errichtet. Obwohl wir kein Anknipsen durchführen durften, haben wir die Jüchener Kindergärten mit eingebunden. Diese haben im Vorfeld extra für den Tannenbaum liebevoll Schmuck gebastelt. Dafür haben wir alle Kinder, Erzieherinnen und Erzieher auf einen Weckmann eingeladen. Für die Unterstützung durch die Kitas „unsere Lieben Frau“ und „Villa Kunterbunt“ sagen wir noch einmal besonders Danke!

Aber nicht nur die Kinder durften sich über einen Weckmann freuen. Wir haben den Bewohnerinnen und Bewohnern des Seniorenzentrums Haus Maria Frieden sowie dem gesamten Personal ebenfalls Weckmänner zum Nikolaus spendiert und in einem Schreiben Mut und Dank zugesprochen. Gerade unser Ehrenpräsident Hubert Klinkhammer, Bewohner in Maria Frieden, hat sich darüber sehr gefreut und grüßt Euch alle herzlich. Wir wollten nicht nur einfach Applaus spenden, wie viele es im Frühjahr getan haben, sondern wir wollten dem Pflegepersonal mit dieser kleinen Geste eine Freude machen und Respekt für ihre große Leistung in dieser schwierigen Zeit zollen. Auch unsere Seniorinnen und Senioren, die besonders unter dieser schrecklichen Pandemie leiden, haben sich über den Weckmann gefreut. Für Sie war es ein wichtiges und kraftspendendes Zeichen des „An-Sie-Denkens“, dadurch fühlen sie sich nicht mehr ganz so einsam.

Weit weniger Aktivitäten als zu normalen Zeiten, dafür kamen und kommen diese umso mehr von Herzen. Nach diesem Rückblick stellt sich natürlich aber auch die wichtige Frage: Wie geht es weiter? Unsere nächsten Veranstaltungen wären Mundartabend und Pokalschießen. Gerade das Pokalschießen mit einem von unserem Schießwart Roland Weyer überdachten, neuen Modus wäre sicherlich deutlich spannender geworden. Ein Grund mehr, diese Veranstaltung eben nicht einfach nur abzusagen, sondern in die Zukunft zu verlegen. Nichts hindert uns daran, ein Pokalschießen im nächsten Jahr einfach einmal im Sommer abzuhalten? Dasselbe gilt auch für den sehr erfolgreichen Mundartabend: vielleicht können wir diesen „OpenAir“ im Sommer nachholen. Auch das geplante Königstreffen wollen wir 2021 nachholen, in den nächsten Tagen werde ich alle ehemaligen Königspaare anschreiben.

Die Coronapandemie zwingt die ganze Welt zu erheblichen Veränderungen. Auch wir werden und müssen im nächsten Jahr Veränderungen und Anpassungen vornehmen. Corona wird nicht einfach so enden und nicht alles startet quasi unverändert von vorne.

Als Verein müssen wir stets vorausschauend und rechtzeitig für die nächsten Wochen und Monate planen. Vom günstigsten Fall des schnellen und zeitnahen Endes der Pandemie mit einem Neustart des Vereinslebens bis hin zu einem weiteren Jahr ohne jegliche Vereinsaktivitäten (insbesondere unserer Feiern im Festzelt) reicht hier der mögliche gedankliche Spielraum.

Wir möchten Euch, liebe Vereinsmitglieder, aber natürlich auch unsere Überlegungen und Planungen vorstellen. Normalerweise machen wir dies in mehreren Offiziersversammlungen. Derzeit und auch in naher Zukunft ist an eine Durchführung solcher Versammlungen jedoch leider nicht zu denken. Wir müssen und werden daher als Verein noch mehr in 2021 die digitalen Medien nutzen um Euch alle umfassend zu informieren und in die Entscheidungsfindung miteinzubeziehen. Auch auf unserer Homepage wollen wir ab sofort über die Jubilare des Jahres 2020 berichten, dies soll natürlich nicht eine noch folgende persönliche Ehrung ersetzen, sondern nur ergänzen.

Was wir bereits jetzt als Termin fest eingeplant haben, ist Samstag, der 24. April 2021. Wir wollen dann eine Generalversammlung durchführen. Wenn wir diese nicht wie in gewohnter Weise in unserer angestammten Halle abhalten können, so wollen wir diese dann bei frischer Luft und der Möglichkeit größeren Abstandes zueinander nach draußen verlegen. In dieser Versammlung müssen wir Vorstandswahlen abhalten, die eigentlich schon im vergangenen September an der Reihe gewesen wären. Wir brauchen gerade nach der Coronapandemie Vorstandsmitglieder, die mit viel persönlichem Engagement, Herzblut, Leidenschaft und Verstand mithelfen wollen, unser Vereinsleben wieder ans Laufen zu bekommen. Wer Lust auf diese Herausforderung und Aufgabe hat, der kann sich gerne bereits im Vorfeld melden. Zum einem stehen derzeitige Vorstandsmitglieder nicht erneut für eine Wiederwahl zur Verfügung und zum anderen ist es ein Zeichen guter Demokratie, Auswahlmöglichkeiten zu haben.

Wir hoffen, ab der Generalversammlung schrittweise wieder mit unserem gewohnten Vereinsleben beginnen zu können. Ob dann bereits auch ein Schützenfest im Mai 2021 möglich sein wird, ist sicherlich eine mehr als berechtigte Frage. Eine Antwort hierauf kann jedoch derzeit niemand von uns geben. Alles hierzu wäre reine Spekulation, niemand weiß wie sich die Pandemie entwickelt, wie gut und schnell etwa ein Impfstoff greift. Aufgrund dieser Ungewissheit haben wir bereits vor einiger Zeit innerhalb des Vorstandes eine Kommission gebildet, die sich explizit mit der Frage des Schützenfestes beschäftigt. Diese Kommission unter der Führung unseres Vizepräsidenten Rolf Erke hat die Aufgabe, die verschiedenen Möglichkeiten einmal aufzuzeigen und auch unter verschiedensten Gesichtspunkten etwa finanzieller aber auch rechtlicher Art durchzuplanen. Die vertragsrechtliche Situation im Mai 2021 wird eine andere sein als noch im Mai 2020, da die Pandemie nun nichts Unbekanntes mehr ist. Es gelten heute andere Rahmenbedingungen als noch im März/April 2020. Anfang Januar wird diese Kommission dem Vorstand einen Bericht mit den möglichen Vorgehensweisen für 2021 vorlegen. Unser Schatzmeister Kurt Leines arbeitet intensiv an diesem Bericht mit. Auch die möglichen negativen wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie auf unsere Gesellschaft etwa durch Insolvenzen und Kurzarbeit müssen in unsere Überlegungen miteinbezogen werden. Wir möchten Euch dann die Fakten und diesen Bericht zur Beratung innerhalb Eurer Züge vorlegen.